Integriertes, städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)

ISEK

Hier können Sie das integrierte, städtebauliche Entwicklungskonzept herunterladen:

ISEK Markt Altdorf

 

In seiner Sitzung vom 20. April 2023 hat der Marktgemeinderat folgenden Beschluss einstimmig gefasst:

 

 

 

„Der Marktgemeinderat stimmt den Inhalten des vorliegenden integrierten, städtebaulichen Entwicklungskonzeptes zu und beschließt die Ziele als Leitlinien für die künftige Entwicklung der Marktgemeinde.“

 

Diesem Beschluss vorausgegangen war eine rund 18-monatige Erarbeitungsphase des Entwicklungskonzeptes:

 

Nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme durch die Planungsbüros zum Jahreswechsel 2021/22, wurde eine 14-köpfige Lenkungsgruppe besetzt. Sie begleitete den Prozess unseres integrierten, städtebaulichen Entwicklungskonzeptes.

 

Im Rahmen einer Haushaltsbefragung wurden im März 2022 Fragebögen an 1.200 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger versandt. Bei dieser Bürger-Befragung ging es um die Einschätzung der örtlichen Wohn- und Lebensqualität in Altdorf, um Fragen zum Ortsbild, der gesellschaftlichen Einbindung und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, sowie zum Image und den Perspektiven des Marktes Altdorf. Beim Blick in die Zukunft werden auch die Bedürfnisse und Entwicklungsvorstellungen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen.

 

Unter Einbeziehung der Ergebnisse aus dem Workshop der Marktgemeinderates im Mai 2022 und der Bürgerwerkstatt im Juni 2022 wurde ein gesamtörtliches Konzept für die städtebaulich-räumliche Entwicklung und Schwerpunktsetzung in den nächsten Jahrzehnten entwickelt.

Als wesentliche Handlungsschwerpunkte wurden dabei die Themenbereiche demografische Entwicklung, Freizeit & Sport, Siedlungsentwicklung, Wirtschaft & Gewerbe, Energie, Mobilität und die Positionierung der Marktgemeinde identifiziert, wobei alle diese Aufgabenfelder für die bauliche Weiterentwicklung wichtige Rahmenbedingungen aufspannen.

Drei thematisch unterschiedlich besetzte Entwicklungsschwerpunkte in den Bereichen Ortsmitte, Ziegelei und Pfettrachwiesen sollen Teil einer polyzentrischen Struktur mit der Pfettrach als verbindendem Element werden.

Die im Rahmen des ISEK intensivierte und in Altdorf vielfach schon praktizierte Vernetzung von bürgerschaftlichem Engagement und kommunaler Unterstützung soll gestärkt und so in Strukturen umgesetzt werden, dass auch künftig Raum für Ideen aus der Bürgerschaft bleibt und dieses Engagement unterstützt wird.

Für die drei Themenzentren und die Gesamtgemeinde wurden schließlich Projektvorschläge und Maßnahmen entwickelt, die Antworten auf die in der Bestandsaufnahme und Analyse gefundenen Aufgabenstellungen geben sollen.

 

Als erste Maßnahmen für die Umsetzung wurden vom Marktgemeinderat ausgewählt:

 

1) Handlungsprogramm Z2 Ziegelei - Rahmenplan Ziegeleiareal mit Wohn- und Werkhof

Ein Rahmenplan für die Neuordnung des Ziegeleiareals und einen ergänzenden Wohn- und Werkhof soll Möglichkeiten aufzeigen, Raum für Sonderwohnfunktionen, innovative Modelle aus Wohnen und Arbeiten und zusätzliche Infrastruktur zu schaffen und die bestehenden Gebäude besser zu nutzen und miteinander zu verflechten. Der Wohn- und Werkhof dienen als Pufferzone zwischen Fest- und Experimentierwiese und den südlich anschließenden Wohngebietsnutzungen.

Der Rahmenplan wird durch eine intensive Bürgerbeteiligung begleitet und kann Funktionen wie Ersatzwohnungen für die bestehenden Bedürftigenwohnungen auf dem Areal, ein Boardinghouse mit dem Blick auf den Kinderbetreuungsbereich, ein Gründerzentrum mit angegliederten Wohnungen, eine Tagesbetreuung mit angegliedertem Café, die Integration der Geothermiebohrungen, aber auch die Freiraumnutzungen klären.

Für das Projekt ist ein Budget von 40.000 € angesetzt.

Siehe auch Ausführungen im ISEK auf Seite 85 und 86.

 

2) Handlungsprogramm Z1 Grüne Mitte – Rahmenplan Freiraumgestaltung Hochwasserschutz an der Pfettrach

Ein eigenständiger Rahmenplan setzt sich mit städtebaulich-räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten rund um den dritten Bauabschnitt der Hochwassersschutzmaßnahmen auf Höhe Am Gries und Pfarrgarten auseinander und entwickelt eine Perspektive für eine künftige Freiraumqualität, um die durch den Hochwasserschutz bedingten Verluste an Durchlässigkeit und bestehenden Großbäumen neue, positive Elemente gegenüberzustellen. Die Vernetzung der Fußwege rund um den Bereich Am Gries, die Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Wasserspiegels der Pfettrach und der gestalterische Umgang mit den kritischen Elementen wie Schutzmauer und vegetationsarme Böschungen sind Thema des Rahmenplanes, aber auch die Aufwertung der bereits umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen mit Blick auf Wege, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit.

Für das Projekt ist ein Budget von 60.000 € angesetzt.

Siehe auch Ausführungen im ISEK auf Seite 79 und 80.

 

3) Handlungsprogramm übergeordnete fachliche Projekte - Schaffung Managementstelle „Ortsentwicklung und Bürgerbeteiligung“

Unter dem Leitprojekt „Altdorf kooperativ“ werden eine Reihe von Teilprojekten gebündelt, die dazu dienen eine engagierte Kommune im Sinne des Leitbildes zu entwickeln.

Die neu zu besetzende Stelle „Ortsentwicklung und Bürgerbeteiligung“ soll dabei kooperative Planungen organisieren und partizipative Entscheidungsprozesse moderieren. Zudem soll sie Impulse zur Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger und Initiierung von Projekten geben.

Durch das Management können bedarfsbezogen Mitwirkungs- und Beteiligungsbausteine wie Bürgerinformation, Bürgerbefragung oder Bürgerwerkstatt durchgeführt werden. Die Stelle dient auch als Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger sowie örtliche Akteure, die sich selbst engagieren oder Ideen einbringen wollen.

Ziel ist es in Altdorf eine aktive Bürgergesellschaft zu etablieren und dauerhaft eine kooperative und engagierte Ortsentwicklung durchzuführen.

Zu diesem Thema fand im April 2023 eine Exkursion des Marktgemeinderates zu der Gemeinde Weyarn und zur Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm statt. Beide Kommunen praktizieren schon seit vielen Jahren Bürgerbeteiligung auf ganz unterschiedliche Weise und haben dies auch mit entsprechenden Stellen in der Verwaltung hinterlegt.

Für die Maßnahme sind für fünf Jahre jeweils 80.000 € für Personal- und Sachkosten angesetzt.

Siehe auch Ausführungen im ISEK ab Seite 71.