Faszinierend ist das virtuell begehbare „Adlhoch-Haus“, das der Fachmann für 3D-Animationen, Andreas Hartmann, fast fertig erstellt und am „Tag des offenen Denkmals“ demonstriert hat. Mit einer VR-Brille (Brille für virtuelle Realität) konnten Besucher im Beisein des Museumsleiters Berhard Zirngibl und des Heimatforschers Hans Seidl „einige Räume“ virtuell begehen. Hierbei fühlte man sich wie in echten Räumen.
Auch an diesem deutschlandweit terminierten „Tag des offenen Denkmals“ kamen an der Heimatgeschichte interessierte Besucher in das „Adlhoch-Haus“. Bereits am Scheunentor-Zugang hat der Chronist Ernst Gruß farbige Aufnahmen von archäologischen Ausgrabungen platziert, weil vor genau 40 Jahren (April 1982) unmittelbar neben den Schäffer- und Wiethaler-Höfen in Aich bajuwarische Reihengräber freigelegt worden sind.
In einem Grab wurde das Skelett einer Frau mittleren Alters entdeckt, die etwa um 650 verstorben ist und mit einer Glasperlenkette und zwei Goldanhängern bestattet worden ist. Davon war ein Anhänger mit einem Kreuz verziert. Das lässt vermuten, dass diese Frau eine der ersten Christen Altdorfs war.
Die derzeit aufgebaute „Pfarrhof-Ausstellung“ mit Bildern und Dokumenten vermittelt einen fundierten Einblick in frühere Dienstboden-Verhältnisse. Der 1947 verstorbene Pfarrer Simon Huber, ein unvergessener Heimatforscher, hat dazu vieles dokumentiert, wie beispielsweise nach dem Steuerverzeichnis 1539 der „Herr Hans Pfarrer zu Altdorf“ die Ehalten (Eheleute) bezahlte. Trotz der aus heutiger Sicht geringen Entlohnung waren die Dienstboten froh, damit ihren Lebensunterhalt gesichert zu haben.
Auch die vom Chronisten Ernst Gruß bereitgestellte Bilder-Galerie sowie die bauliche Geschichte des „Adlhoch-Hauses“ erweckte auch diesmal das Interesse der Besucher. Und erstmals stellte sich auch Glenda Fischer vor, die sich um den Museumsgarten kümmert.
Museumsleiter Bernhard Zirngibl demonstrierte mit einer VR-Brille das virtuell begehbare „Adlhoch-Haus“
So wurde die „erste Christin“ Altdorfs, die um 650 verstorben ist, vor 40 Jahren bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt