Wie kann es gelingen, in Altdorf Bestandsgebäude aufzuwerten und neuen Wohnraum zu schaffen? Dieser Schlüsselfrage ging auf Einladung des Marktes eine breit gefächerte Runde an Fachleuten nach. Bürgermeister Stanglmaier freute sich, dass rund 50 Interessierte der Einladung gefolgt sind.
Im Mittelpunkt stand dabei der Dialog mit Immobilienbesitzern und Grundstückseigentümern in Altdorf, die über leerstehende bzw. nur teilgenutzte Gebäude oder Flächen verfügen. In drei Impulsvorträgen wurde der Rahmen aufgezeigt.
Wolfgang Grubwinkler vom Fachbüro Identität & Image, das vom Markt mit dem Projektmanagement „Ortsentwicklung und Bürgergesellschaft“ betraut ist, stellte anhand von aktuellen Kennziffern die Wohnungssituation in Altdorf in den Kontext der demografischen Entwicklung. Dabei wurde deutlich, dass Altdorf im Landkreisvergleich ein unterdurchschnittliches Bevölkerungswachstum aufweist. Dabei fehle es an Wohnraum für junge Familien. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Kommune seien dabei deutliche Grenzen gesetzt. Die Entwicklung hänge maßgeblich vom Willen der privaten Grundstücksbesitzer ab – und diese bevorzugten in großem Maße eine Bevorratung statt Bebauung, wie eine Umfrage durch den Markt ergab. Weiterhin erschweren die Beschränkungen durch Überflutungsflächen des 100-jährigen Hochwassers die Nachverdichtung.
Die beiden folgenden Referate der Regierung von Niederbayern sollten den Privaten Mut machen, Wohnraum zu schaffen. Regierungsrat Kevin Bachmaier vom Sachgebiet Städtebau berichtete, wie die Städtebauförderung das Wohnumfeld attraktiver gestalten könne, aber auch private Immobilienbesitzer dabei fachlich und finanziell unterstütze, in ihre Gebäude zu investieren. Rechenmodelle der Förderung und gute Beispiele zeigten Wege dafür auf.
Günther Gruber vom Sachgebiet Wohnungsförderung ging dann stärker ins Detail und verwies auf eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die bei geschickter Gestaltung auch kombiniert werden können. Die Komplexität der zahlreichen staatlichen Finanzierungshilfen und Anreize sollte dann im Hauptteil der Veranstaltung, dem Infomarktplatz, für individuelle Fragestellungen etwas entwirrt werden.
Neben den beiden Vertretern der Regierung zu Fragen der staatlichen Förderung, konnte Frau Gaus vom Bauamt Altdorf den baurechtlichen Rahmen der einzelnen Grundstücke erläutern.
Herr Goldmann vom Regionalmanagement des Landkreises informierte über kostenlose Beratungsgutscheine zu Rechtsfragen, Steuern und Bausanierung einen ersten Einstieg in mögliche Modernisierungen oder Neubauprojekte zu finden. Das breite Thema energetische Optimierung besetzten die Vertreter von LEA, der Landshuter Energie Agentur. Und die beiden ortsansässigen Banken (Sparkasse und Raiffeisenbank) zeigten Finanzierungswege über Darlehen und KfW-Förderprogramme auf.
Die Zukunft wird zeigen, ob der eine oder andere Immobilienbesitzer animiert werden konnte, aus seinem Eigentum mehr zu machen. Ein erster Anfang wurde gemacht – zeitlich und räumlich konzentrierter wären die Vielfalt der Informationen wohl nicht aufzunehmen gewesen. Insoweit erfüllte, wie Bürgermeister Stanglmaier betonte, die Veranstaltung auch die Erwartungen der Initiatoren und er verband diese Einschätzung mit seinem ausdrücklichen Dank an die Fachleute, die Rede und Antwort stellten.