Traditionell beschließen wir das Jahr mit der Weihnachtsfeier im Bürgersaal mit allen, die einen Beitrag zum Wohle unseres Marktes leisten. In der Woche vor Weihnachten war es so weit.

Nach einem besinnlichen Teil folgte der kulinarische Gaumenschmaus vom Schwaiger-Wirt aus Eugenbach.

 

Hier können Sie die Rede unseres Bürgermeisters nachlesen:

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Marktgemeinderates,

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

liebe Damen und Herren im Ruhestand,

 

das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, die Weihnachtsfeier des Marktes ist dafür Zeichen und auch traditioneller Schlusspunkt, der sowohl das Sitzungsjahr des Marktgemeinderates als auch das Arbeitsjahr vor dem Weihnachtsurlaub beendet. Und unsere Weihnachtsfeier ist auch eine der wenigen Gelegenheiten, bei der alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von allen „Außenstellen“ zusammenkommen. Deshalb freut es mich sehr, dass sie meiner Einladung so zahlreich gefolgt sind.

Ich darf alle ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen, die damit Ihre Verbundenheit mit ihrer Marktgemeinde ausdrücken, stellvertretend dafür darf ich unseren Altbürgermeister Josef Sehofer als treuen Besucher und zwei Ehemaligen-Neuzugänge (Gerda Vinitchi und Christian Würfl) sehr herzlich begrüßen.

 

Weiter darf ich den fast vollständig erschienen Marktgemeinderat willkommen heißen – eine bessere Teilnahmequote haben wir auch bei den Sitzungen nicht. Hier darf ich stellvertretend Angelika Aigner (Maria Hohenester ist krankheitsbedingt entschuldigt) sowie die Fraktionssprecher Sabine Wimmer, Josef Frank, Josef Hierbeck und Martin Witzko begrüßen.

 

Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darf ich unseren Geschäftsleiter Michael Götz, unseren Kämmerer Andreas

Rauhmeier, unseren Leiter des EWO/Standesamtes Martin Ostermeier, unseren Bauhofleiter Anton Schmidleitner, unsere Personalratsvorsitzende Nicole Gaus und unseren musikalischen Leiter der Villa Musica Andreas Csok begrüßen.

 

Herzlich begrüßen und herzlich bedanken möchte ich mich bei unserer Musiklehrerin und Allzweckwaffe Christine Westermair und den Musikern Ingrid Emslander und Rudi Gallecker für die musikalische Umrahmung unserer heutigen Feier.

 

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen,

 

wie ich eingangs sagte ist die Weihnachtsfeier traditioneller Schlusspunkt des Gemeindejahres. Im Zentrum steht dabei das gemütliche Beisammensein, gutes Essen und gute Gespräche. Dem Sprichwort folgend „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ möchte ich uns allen vor dem geselligen Teil ein paar Gedanken mit auf den Weg in die bevorstehende Weihnachtszeit geben.

Bereits in der letztjährigen Weihnachtsfeier habe ich dabei auf das „Wort des Jahres“ Bezug genommen, das die Gesellschaft für deutsche Sprache jedes Jahr kürt. 2023 war dies „Krisenmodus“. In diesem Jahr hat es das Wort „Ampel-Aus“ an die Spitze geschafft, gefolgt von „kriegstüchtig“. Beides Worte, die mit „Krisenmodus“ aus 2023 eng verbunden sind.

 

In der von mir sehr geschätzten Zeitschrift „KOMMUNAL“ hat sich der Wissenschaftler Dr. Daniel Dettling unter dem Titel „Zukunftsschock – Demokratie ist eine Frage der Emotionen“ mit den Krisen unserer Zeit beschäftigt. Er bescheinigt dabei der Demokratie eine grundlegende Schwäche: Sie bzw. die demokratischen Institutionen sind nicht in der Lage 20, 30, 40 Jahre in die Zukunft zu denken. Meist beschränken wir uns auf einen kurzfristigen Handlungshorizont und nicht ohne Grund wird Politikern dabei oft das Denken in Wahlperioden vorgeworfen. Die Folge davon ist Politikverdrossenheit, weil wir das Gefühl haben, dass den Verantwortlichen die Dinge entgleiten und wir nicht mehr Herr der Lage sind.

 

In vielen Lebensbereichen haben wir seit langem das Gefühl, dass uns Dinge entgleiten und wir die Kontrolle verlieren. Wir geraten in Stress, wenn wir mit Situationen konfrontiert sind, die wir nicht verstehen. Und diese Situationen haben in den letzten 30 Jahren drastisch zugenommen: Globalisierung, Klimakrise, Migration, Corona, künstliche Intelligenz, Krieg in Europa vor der Haustüre.

Ins Straucheln geraten dabei besonders Demokratien. Gut 200 Jahre nach Beginn der modernen Demokratien (wie wir sie kennen) steht das Modell auf der Kippe. Wir sehen das in Ungarn, Polen und ab dem Jahreswechsel auch die Vereinigten Staaten von Amerika. Autoritäre Politiker gewinnen mehr und mehr an Zulauf und formen gefestigte Demokratien in „softe Autokratien“ um. Und auch uns stehen mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar richtungsweisende Wochen bevor.

Alle Fakten und Erkenntnisse der Geschichte sprechen eigentlich für gefestigte Demokratien:

  • Langfristig betrachtet sind Demokratien ökonomisch erfolgreicher als Autokratien, weil sie auf freie und faire Wahlen, Presse- und Versammlungsfreiheit setzen. Demokratien tragen zum weltweiten Wohlstand bei.
  • Mit dem Vormarsch der Demokratien sind die Kriege zwischen Staaten seit 1945 weltweit zurückgegangen. Seitdem ist das Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum in diesen Ländern mehr als dreimal höher ausgefallen, als in den übrigen Ländern.
  • Und ganz konkret: In Demokratien starben weniger Menschen, während der Corona-Pandemie.

Doch die Geschichte lehrt uns auch, dass sich Staaten nicht von außen demokratisieren lassen. Demokratie muss von innen gewollt und erreicht werden. Demokratie ist mehr als eine Regierungsform, sie ist auch eine Lebensform. Demokratie muss konkret erlebbar und konkret erfahrbar sein.

 

Und damit möchte ich den Bogen zu unserer Marktgemeinde schlagen: Wir als Kommune sind die Herzkammer der Demokratie.

Hier wird sie greifbar, spürbar, formbar und hat ganz konkrete Auswirkungen auf das Leben eines jeden einzelnen Bürgers.

  • Hier wird die Kinderbetreuung umgesetzt, beispielsweise ein neuer Waldkindergarten gegründet,
  • hier wird die Infrastruktur unterhalten und neu gebaut, beispielsweise ein Rad-Schnellweg nach Landshut,
  • hier wird für Katastrophen vorgesorgt, beispielsweise durch bauliche Maßnahmen des Hochwasserschutzes oder die Ausstattung der Feuerwehren,
  • hier findet die Energiewende statt, beispielsweise durch den Bau (oder das Verhindern) von Windrädern,
  • und hier gestalten wir ganz konkret unsere Heimat, beispielsweise in der Ortsmitte mit einer Freilichtbühne oder am Rand mit der Rahmenplanung für das Ziegeleigelände.

Wir alle, die wir im Dienst der Öffentlichkeit stehen, kommt eine Schlüsselrolle, auch im Dienste der Demokratie, zu. Denn bei uns trifft der demokratische Staat direkt auf Bürgerinnen und Bürger.

Deshalb möchte ich die Weihnachtsfeier auch nutzen, um Danke zu sagen. Danke, dass Sie alle ein freundliches Gesicht unseres Marktes, unserer Demokratie, sind und in den verschiedensten Bereichen unseres Marktes mitarbeiten, um uns voranzubringen und für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein.

Besonders bedanke ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen des Marktgemeinderates für das gute Miteinander in den Gremien. Im nächsten Jahr gehen wir mit großen Schritten auf die bevorstehende Kommunalwahl 2026 zu. Ich wünsche mir, dass unsere Zusammenarbeit zum Wohle des Marktes auch in der Vorwahlzeit weiterhin so gut funktioniert. 

Mein Dank geht auch an allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ganz gleich, in welcher Verantwortung oder mit welcher Arbeit sie für unsere Marktgemeinde tätig sind. Nur gemeinsam können wir unsere Aufgaben gut bewältigen und nur gemeinsam kann Arbeit auch Freude machen. Ich habe versucht in den letzten Jahren meinen Beitrag dazu zu leisten. Danke für Ihren Einsatz!

Nach dem nächsten Lied darf ich wieder an Sabine Wimmer für den geistlichen Impuls abgeben. Und im Anschluss singen wir gemeinsam ein Lied. Bevor wir dann zum Essen kommen, begrüßen wir die Neuzugänge in der Belegschaft aus diesem Jahr und gratulieren zu runden Geburtstagen und Jubiläen.

(…)

Zu dieser Weihnachtsfeier gibt es auch einige Neuerungen:

  • Alexandra und Martin war die Adventsgaudi im Rathaus-Innenhof Dienstag vor einer Woche nicht genug: sie haben für heute auch noch etwas Neues organisiert – mehr dazu dann nach dem Essen.
  • Wir konnten in diesem Jahr nicht nur auf 20 Jahre Markt Altdorf zurückblicken: Zeitgleich wurde damals auch die Partnerschaft mit Pinsdorf geschlossen. Die Geschenke, die uns dazu überreicht wurden (Buch mit Rückblick auf Partnerschaft und Glöckler-Tradition) liegen vorne an der Bühne zur Ansicht auf.
  • Und damit jeder zur Adventszeit auf sein Süßigkeiten-Pensum kommt, gibt es später als süße Beilage zum Kaffee in diesem Jahr einen 3 kg Schoko-Nikolaus, den ich spendiere. Den Nikolaus darf später unsere Auszubildende Heidi anstechen und sich dann jeder selbst bedienen.

Im Vorfeld unserer Weihnachtsfeier waren einige Personen schon sehr fleißig. Ihnen allen danke ich für ihre Arbeit, insbesondere Elisabeth Weidner und Doris Baumgartner und unserem Hausmeisterteam Helmut Straßer und Stefan Nothas. Danke auch an Sabine Wimmer, Alex Gruber und Martin Ostermeier für ihre Beiträge.

 

Ihnen allen wünsche ich heute einen schönen Abend in der Gemeinschaft, gesegnete und ruhige Weihnachtstage und für das kommende Jahr alles Gute, Zufriedenheit und vor allem eine gute Gesundheit!

 

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